Polička ist das Tor zu den Žďárské vrchy (Saarer Berge), eine der schönsten Ecken der Českomoravská vrchovina (Böhmisch-Mährische Höhe). In der Vergangenheit war sie Mitgiftstadt der böhmischen Königinnen und im 18. Jahrhundert gehörte sie zu den reichsten Städten in Ostböhmen. Bis heute ist die mit 19 Türmen befestigte Stadtmauer erhalten. Der Wehrgang ist teilweise für die Öffentlichkeit zugänglich. Die 1220 m lange Stadtmauer umschließt den gesamten historischen Stadtkern. Auf dem Marktplatz stehen eine der schönsten Mariensäulen in ganz Böhmen und das Barockrathaus mit Ausstellungen der Stadtgalerie.

Dominante der Stadt ist die St.-Jakobs-Kirche, in deren Turm der Komponist Bohuslav Martinů geboren wurde und einen Teil seiner Kindheit verbrachte. Am 8. Februar 2010 wurde die St.-Jakobs-Kirche mit der Geburtskammer von Bohuslav Martinů zum nationalen Kulturdenkmal erklärt. Die Kammer im Turm ist der Öffentlichkeit zugänglich. Im Bohuslav-Martinů-Zentrum in Polička befinden sich unterhaltsame Ausstellungen, die der Geschichte, der Musik, der Glasindustrie und dem Leben und Werk von Bohuslav Martinů gewidmet sind. Wir empfehlen, den Besuch der Stadt Polička mit einem Ausflug zur nur 17 km entfernten Burg Svojanov zu verbinden.

Hier beginnt die Besichtigung mit Führung, die hier auch bestellt werden kann. Die Besichtigung des Stadtmauernabschnitts umfasst den Aufstieg zum Wehrgang und ein Spaziergang auf diesem, den Besuch der Bastei (Basteien) - alles mit Erklärungen zur Geschichte und Charakteristik dieser mittelalterlichen Befestigung.

Besuchszeit: jede volle Stunde mit Ausnahme der Mittagszeit.

• April und Oktober (Führer in BMZ): Die - So um 10,11,13,14,15 Uhr
• Mai – August (Führer in BMZ): Die - So um 10,11,13,14,15,16 Uhr
• September (Führer in Stadtgalerie): Die - So um 10,11,13,14,15 Uhr
• November - March: closed

Die erste schriftliche Erwähnung über eine Kirche in Polička erscheint in einer Urkunde vom 25. Juni 1321, in welcher der König Johann von Luxemburg der Königin Elisabeth Richza, Witwe nach Wenzel II., das Patronatrecht zur Pfarrkirche in Polička vermacht.

An Stelle dieser ursprünglich frühgotischen Kirche, errichtet wahrscheinlich kurz nach Gründung der Stadt im Jahr 1265, wurde in Mitte des 14. Jahrhunderts eine neue Kirche erbaut, die in der Mitte des 17. Jahrhundert barock umgebaut wurde. Ihr ehemaliges Aussehen ist allerdings nur aus dem Grundriss und aus Bildern bekannt. Es handelte sich um eine dreischiffige Basilika mit langem Chor und schlankem Turm an der Westfront, wobei sich die Länge der Breite näherte. Die letzten Spuren für einen Versuch, die ursprüngliche Form näher zu rekonstruieren, wurden beim großen Feuer in Polička im Jahr 1845 vernichtet, bei dem die Kirche so beschädigt wurde, dass 1848 ihr Abriss und der Bau einer neuen Kirche beschlossen wurden. Die neue Kirche wurde 1853-65 im neugotischen Stil nach Plänen des Ingenieurs Antonin Vacha aus Pardubice unter Aufsicht des Bauherrn František Schmoranz aus Chrudim erbaut und am 30. Juli 1865 feierlich geweiht.

Nach 192 Stufen im Kirchenturm gelangen Sie in die Geburtskammer des Komponisten Bohuslav Martinů. Der Vater des Komponisten, von Beruf Schuster, „führte die Funktion der Feuerwache am Tag und in der Nacht aus“. In der Turmkammer wohnte er mit seiner Familie. Die einfache Kammer sieht im Wesentlichen noch heute aus, wie zu Zeiten Bohuslavs Kindheit. Von der Turmgalerie bietet sich eine schöne Aussicht auf die Stadt (Martinů verglich seinen Turm einmal mit einem Leuchtturm).

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